Donnerstag, 20. März 2014

Eine Frage des Stils


Kennt ihr das?
Jemand schaut sich eure Bilder an, sei es Lehrer, Tante, Onkel, Freund oder Fremder und sagt so etwas, wie:
"Das sieht aus wie der und der Stil."
"Du zeichnest also eher Dieses und Jenes."
In diesem Moment hast du das Gefühl, du wirst in eine Schublade Gesteckt, ein Etikett wird daran gehangen und du wirst es nicht mehr los.
Aber die Schublade in die du gesteckt wirst gefällt dir überhaupt gar nicht- oder ist genau das Gegenteil dessen, was du eigentlich sein möchtest.



Mir ist das, besonders bei Leuten auf deren Meinung ich besonders etwas gesetzt habe allzu oft passiert.

Natürlich denken Menschen in Schubladen und ordnen Dinge zu denen, die sie kennen- oder damit assoziieren. Es ist mir auch klar, dass meine Bilder in Schubladen gesteckt werden, nur ist es immer eine Enttäuschung in die falsche gesteckt zu werden.

Schließlich identifizere ich mich in meiner "Kunst".

Ich denke, dass ein gewisser Stil eine große Rolle spielt, wenn man erfolgreich- oder zu aller Anfang bekannt werden möchte.

Ich beobachte es, besonders im Internet, dass wie bestimmte Moden, bestimmte Stile und Fandoms besonders stark vertreten sind und Leute, die genau diese Nachfrage bedienen besonders gefragt sind.
Es ist auf der einen Seite vollkomen logisch, dass Menschen eher mit dem sympathisieren, was sie kennen und mit dem sie sich identifizieren können.

Bestimmt ist das seit Anbeginn der Zeit in gewisser Weise so.
Besonders zur Zeit der über und über gesättigten und steig übersprudelnden Archive des Internets im Zeitalter in der Medien mächtiger und präsenter sind, als alles Andere.

Vielleicht auch etwas, woraus sich ein Vorteil ziehen lässt- aber ich finde es oft einfach schade, dass daurch viele talentierte mit eigenen Ideen ungesehen und unentdeckt bleiben, obwohl sie es doch  auch verdient hätten Annerkennung und Aufmerksamkeit für das zu ernten, in das Mühe, Liebe und viel Zeit geflossen sind.

Die Welt ist und war noch nie ein fairer Ort aber gelten die Kreativen nicht als Weltveränderer? Verbesserer?

Ich habe damals beispielsweise nicht einmal gewusst, wo ich meine Zeichnungen veröffentlichen konnte.
Die einzige deutschsprachige Kunst Community/Seite, die ich kannte, war Animexx.

Nun habe ich dem Mangastil schon sehr früh den Rücken gekehrt, da ich es einfach nicht fertigbrachte, ihn mir anzueignen- eingentlich kein Problem, nur dachte ich mir dann, dass ich dort eher weniger Anschluss finden würde.
Also meldete ich mich auf deviantArt an, eine Socialnetworkähnliche Kunstseite, auf der besonders viele Professionelle Künstler aller Stilrichtungen und Altersgruppen zu finden sind.
Natürlich bleibt da eine fünfzehnjährige mit aquarellierten Phantasiefiguren erst einmal im Hintergrund.

Mittlerweile liegt das sechs Jahre her.
Ich bin immer noch keine Webprominente, darauf kommt es mir ja auch nicht an.
Aber jetzt treffe ich hier im Netz immer öfter Künstler, denen es ähnlich geht und sich trotzdem nicht unterkriegen lassen.
Das bestärkt und bestätigt mich dann ungemein, meine Arbeiten weiterhin zu veröffentlichen, auch wenn es immer noch selten Feedback gibt.

So ist das im Netz.
Ich wünsche euch eine gute Nacht,
man liest sich,
Nathie

2 Kommentare:

  1. Leider besteht gerade in der Blogszene alles aus einem ständigen Geben und Nehmen. Ich bewege mich hier seit 10 Jahren, habe auch schon Portfolio, Animexx, Deviantart, Pinterest, und was es nicht alles gab und wieder gibt hinter mir.... und stelle immer wieder fest, die Leute kommen nur zu Dir, wenn du vorher auch bei ihnen warst. Da muss man über seinen Schatten springen und einfach auch mal etwas Eigenwerbung machen ;) Wenn du interessante und gut durchdachte Beiträge bei anderen schreibst bzw. Kommentare, werden sie neugierig und kommen auch mal bei Dir schauen. Eine Regelmäßigkeit ist wichtig und auch mal etwas Abwechslung. Gerade der Anfang ist immer erstmal schwer, gerade an einem Ort, der so unendlich scheint, wie das Internet ;)

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  2. Oh ja,
    Ich bin erst jetzt irgendwie richtig angekommen und fange gerade an Kontakte zu knüpfen und an Contests teilzunehmen- oder auch wirklich gewissenhaft zu kommentieren.
    Ich denke dazu braucht es dann auch erst einmal eine grundlegende Basis und ne große Portion Selbstbewusstsein.
    Aber vielen Dank für die Tipps!

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